Dreiteiliger Anzug
Gesellschaftliche und geschäftliche Anlässe sind seit jeher von wohl definierten Kleidungsregeln und Stillvorgaben geprägt. Was ein Gentleman bei öffentlichen Anlässen zu tragen hat, gehörte lange Zeit zum Allgemeinwissen und zur Etikette. Heutzutage weiß kaum noch jemand, was man(n) trägt, wie man(n) es trägt, oder wie man(n) es kombinieren kann.
Der Gentleman-Stil entsprang gegen Ende des 18. Jahrhunderts aus der Sportgarderobe des englischen Adels und wurde von britischen Schneidern entwickelt. Der Vorreiter auf diesem Gebiet war Beau Brummel, der erste Dandy und enger Freund König Georg IV. Er standardisierte das Reitkostüm, das körpernah die V-Silhouette des Mannes hervorhebend geschnitten war, und machte es Salonfähig.
Der heutige Anzug – in seiner Form ein wenig schlichter – entstand erst im 20. Jahrhundert. Grundsätzlich unterscheiden sich bei offiziellen und inoffiziellen Anzügen von heute Knopfstellung, Rückenschlitze, Revers und Taschen.
Er besteht aus Sakko und Hose sowie manchmal einer Weste aus dem gleichen Obermaterial in derselben Farbe. Er wird mit Hemd und meist mit Krawatte, Schleife oder Stehkragen zu besonderen Anlässen (Ausgehanzug) oder als Geschäftsanzug getragen. Sonderformen für festliche Anlässe sind beispielsweise Cutaway, Smoking und Frack.